Zimmerpflanzen ganz einfach vermehren

Zimmerpflanzen sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch gut für das Raumklima. Und ich finde: je mehr Pflanzen, desto besser. Bei guter Pflege muss man hierfür nichtmal Geld in die Hand nehmen. Ähnlich wie Stauden im Garten kann man auch Zimmerpflanzen ganz leicht vermehren. Wie das geht, erkläre ich Ihnen in diesem Artikel!

Jetzt Im Frühjahr ist, wie bei den Gartenpflanzen auch, der perfekte Zeitpunkt zum Vermehren. Im Grunde ist es kinderleicht, wenn man auf ein paar Dinge achtet. Denn nicht jede Pflanze kann auf die gleiche Art geteilt werden. Was für eine Gattung funktioniert, kann bei der anderen ein schnelles Ende auf dem Kompost bedeuten.

Damit das bei Ihnen nicht passiert, habe ich ein paar Tipps und Tricks zusammengetragen, mit denen Sie auf der sicheren Seite seid.

Vermehrung durch Ableger

Der wahrscheinlich einfachste Weg ist es Ableger zu nehmen. Diese kleinen Pflanzen, die sich im direkten Umfeld zur Mutterpflanze bilden, können sehr einfach entnommen und umgetopft werden.

Ein Beispiel sind die kleinen Ableger der Grünlilie, die sich an einer Art Nabelschnur auf der Mutterpflanze bilden. Diese kann man einfach abtrennen und eintopfen.

Auch die Pilea, auch Ufo-Pflanze genannt, produziert Ableger wie am Fließband. Sie sprießen neben der Mutterpflanze direkt aus dem Boden. Die Pilea ist zur Zeit sehr beliebt, weil sie sowohl hübsch anzusehen, als auch sehr pflegeleicht ist. Die Ableger eignen sich also perfekt als kleines Geschenk an Freunde!

Oberirdische Ableger

Beispiel: Grünlilie

Die Ableger der Grünlilie kann man ganz leicht von der Mutterpflanze abknipsen. Diese kleinen Pflänzchen habe ich von einer Freundin bekommen und sie sofort in Erde eingetopft und angegossen. Man kann sie auch für einige Zeit in ein Gläschen Wasser stellen und warten, bis sich erste Wurzeln bilden. Das ist allerdings nicht unbedingt notwendig. Die kleinen Pflanzen kommen auch mit direktem Eintopfen gut zurecht.

Wurzelableger

Beispiel: Pilea

Bei der Pilea schießen nach einigen Monaten rund um die Mutterpflanze kleine Mini-Pileas aus dem Boden. Sie sind über dicke Wurzeln mit der Mutterpflanze verbunden und werden von ihr versorgt. Man kann sie auch schon ab einer Größe von ca. 2-3 Zentimeter unter der Erde abknipsen und direkt umtopfen. Ich warte immer etwas, bis sie ein wenig größer sind, und ich das Gefühl habe, dass sie der Mutterpflanze etwas Platz im Topf wegnehmen.

Vermehren durch Teilen

Je länger eine Pflanze im Topf steht, desto enger wird’s. Also geht’s entweder ab in einen größeren Topf - oder aber in mehrere kleine.

Beispiel: Grünlilie und Glücksfeder

Meine Glücksfeder hat in ihrem Topf nicht mehr so viel Platz. Ich könnte sie nun einfach in einen größeren Topf umtopfen, was mir allerdings zu groß wäre. Daher habe ich mich dazu entschlossen die Pflanze zu teilen. Dazu entferne ich zunächst den Übertopf und schüttle etwas die Erde aus. Im nächsten Schritt ziehe ich den Wurzelballen mit den einzelnen Pflanzen behutsam auseinander und teile ihn in einzelne Stückchen. Dabei ist wichtig, dass man behutsam zieht, um möglichst wenige Wurzeln kaputt zu machen.

Genauso gehe ich beim Einblatt vor, welches anschließend auf drei Blumentöpfe aufgeteilt werden kann.

Weitere Pflanzen, die sich gut teilen lassen, sind Bogenhanf, Korbmaranten und Zierspargel.

Vermehren durch Stecklinge

Von einigen Pflanzen kann man auch auf ganz einfache Art Stecklinge ziehen. Dazu schneidet man einen Teil der Pflanze mit einem scharfen Messer oder einer Schere ab, sodass aus diesem ein neue Pflanze entstehen kann.

Beispiel: Sukkulenten

Am einfachsten geht das bei Sukkulenten. Bei ihnen kann man bedenkenlos einzelne Blätter abknipsen und in Erde stecken. Nach wenigen Wochen bilden sich an den Stecklingen kleine Wurzeln und neue Blätter, die dann zu einer ganzen Pflanze heranwachsen.

Man kann Sukkulenten auf diese Weise auch einfach Einkürzen, wenn sie ein wenig aus der Form geraten sind. Hierzu schneidet man den Teil, den man erhalten möchte, ab und setzt in auf Erde - fertig!

Beispiel: Efeutute

Ich habe irgendwie ein Händchen für Efeututen. Meine macht fast ununterbrochen neue Triebe und macht Anstalten die halbe Wohnung zu bevölkern. Daher habe ich sie vor einigen Monaten rigoros zurückgeschnitten und die abgeschnittenen Stückchen in eine Vase gestellt. Es dauerte nicht lange, da hatten sie neue Wurzeln und konnten eingetopft werden. Damit die Pflanze von Anfang an etwas buschiger aussieht, kann man sie auch gut mit mehreren Stecklingen zusammen in einen Topf pflanzen.

Beispiel: Monstera

Monsteras haben nicht umsonst das Wort „Monster“ im Namen. Wenn sie sich wohlfühlen, können sie nämlich monstermäßig schnell wachsen. Manchmal muss man dann zum Messer greifen und dem Wuchern ein Ende bereiten.

Man kann den Schnitt so setzen, dass sich ein Ableger bildet, den man nach einigen Wochen oder wenigen Monaten als neue Pflanze eintopfen kann. Dabei muss man lediglich darauf achten, dass an dem abgeschnittenen Trieb bereits eine Luftwurzel vorhanden ist.

Weitere Pflanzen, die man auf diese Art und Weise vermehren kann sind Dreimasterblumen und verschiedene Philiodendren.

Ich bin hier nun fertig mit dem Umtopfen und verteile die neuen Pflanzen nun in meiner Wohnung oder verschenke sie an Freunde und Freundinnen. Viel Erfolg beim Umtopfen!