Mit Kindern entspannt an Strand und Badesee

AUGUST 2021
Sommer, Sonne, Hitze – was bietet sich da mehr an, als mit der ganzen Familie an den Strand zu fahren und den Sommer dort zu genießen? Gerade mit Kindern am Strand oder Badesee ist jedoch Vorsicht geboten. Unsere Bloggerin Johanna hat sich mit Rettungsschwimmerin Sarah Westermann getroffen und mit ihr über dieses wichtige Thema gesprochen.

Sarah Westermann ist Rettungsschwimmerin, seit sie 15 Jahre alt ist. Mit 16 hat sie begonnen, als ehrenamtliche Retterin bei der DLRG zu arbeiten. Mit 18 hat sie bereits alleine im Freibad ihres Heimatdorfes gearbeitet. Inzwischen arbeitet sie neben ihrem Studium als Rettungsschwimmerin bei den Kieler Bädern.

In ihren fast 10 Jahren als Rettungsschwimmerin musste sie bereits einige Male beherzt eingreifen, um Personen aus dem Wasser zu retten. „Mit Kindern muss man natürlich auch immer besonders aufpassen, vor allem dann, wenn die Eltern ihrer Aufsichtspflicht nicht nachkommen. Das passiert leider sehr oft“, erklärt Sarah.

Sarah Westermann mit ihrem Fahrrad am Wasser. Foto: DLRG

Besonders brenzlig kann es werden, wenn die Kinder nicht oder kaum schwimmen können. Durch die Pandemie und entfallene Schwimmkurse hat sich dieses Problem über das letzte Jahr noch einmal mehr verschärft: Schwimmkurse sind zurzeit Mangelware. „Die Kurse bei uns im Freibad waren super schnell ausgebucht“, sagt sie. Auch die Wartelisten sind extrem voll. So kommt es vor, dass viele Kinder im Alter von 4–6 Jahren, die eigentlich gerade ihr Seepferdchen machen würden, noch immer nicht schwimmen können.

Das schlägt sich auch in den Zahlen der DRLG nieder: Zwar gab es sowohl 2019 als auch 2020 weniger Badeunfälle in Deutschland, die Zahl der Kinder, die nicht schwimmen können, stieg jedoch stetig an. So kann inzwischen jedes zweite Kind, das die Grundschule absolviert hat, nicht mehr sicher schwimmen. (Quelle: https://www.dlrg.de/informieren/die-dlrg/presse/statistik-ertrinken/presseinfo-statistik-ertrinken/)

Aber wie kommt man an einen der begehrten Plätze im Schwimmkurs? Sarahs Tipp: „Grundsätzlich gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Gerade in den großen, bekannten Bädern sind die Plätze schnell vergeben. Es lohnt sich aber auch, in kleineren Bädern, Freibädern oder bei der DLRG zu schauen.“

Wenn man keinen Schwimmkurs ergattern konnte, sollte man nur als erfahrener Schwimmer selbst mit dem Schwimmunterricht beginnen. „Ansonsten kann es schnell dazu kommen, dass Bewegungsabläufe falsch antrainiert werden“, erklärt Sarah. Was Eltern jedoch machen können, ist eine behutsame Wassergewöhnung, um die Angst der Kinder vor dem Wasser abzulegen. Natürlich immer unter Aufsicht und gern auch mit Sicherheitsmitteln. Wer jetzt an die klassischen Schwimmflügel denkt: Die haben ausgedient. „Wir nutzen inzwischen ‚Schloris‘“, erklärt mir Sarah. „Das sind kleine Schwimmkissen aus Textil, die man selber aufpusten kann. Die haben einen Gurt unter der Brust und sind ganz gut. Bei den klassischen Schwimmflügeln ist halt das Problem, dass sie schnell abfliegen, z. B. beim Springen.“ Das passiert bei der modernen Variante nicht so leicht.

Hat ein Kind bereits privat Schwimmen gelernt, können die Schwimmprüfungen auch ohne vorherigen Schwimmkurs in den Bädern abgelegt werden. Die Prüfungsordnungen hierfür finden sich online.

Zwei Mädchen lernen Schwimmen im Wasser mit Schwimmbrett. Foto: DLRG

Nützliche Links:

Kieler Bäder - Übersicht der Schwimmbäder in Kiel, dazu gibt es von der Kieler VHS Videos für Trockenübungen für Kinder

Schwimmkurse der Wasserfreunde Eckernförde

Schwimmkurse beim Eckernförder MTV