Von Krimi bis Kinderbuch
Lesetipps für die Sommerferien
Die Sommerferien sind in vollem Gange und für viele von uns fühlen sich diese Wochen an, wie ein Aufatmen nach einem kleinen Tauchgang. Endlich ist wieder Zeit für die schönen Dinge - zum Beispiel das Lesen. Wir haben uns ein paar Leseschätze für den Sommer empfehlen lassen.
In der Buchhandlung Almut Schmidt in Friedrichsort, die er zusammen mit seiner Frau führt, treffe ich mich mit Hauke Harder. Er nimmt mich mit in die Welt der Bücher und stellt mir seine Lesetipps für den Sommer vor.
„Wenn du mich in einer halben Stunde nochmal fragen würdest, dann würden mir wahrscheinlich gleich wieder ganz andere Bücher einfallen,“ sagt er, während wir durch die Regale streifen. So groß ist die Auswahl in der kleinen Buchhandlung im Norden Kiels.
Romane zum Abtauchen
»Kronsnest« von Florian Knöppler.
Das Buch spielt bei uns im schönen Schleswig-Holstein, wenn auch in einer weniger schönen Zeit. In den 1920’er Jahren ist das Leben auf dem Land trostlos und entbehrungsreich. In dieser Welt lebt der junge Hannes in dessen Leben als Sohn eines Bauern man beim Lesen eintaucht. „Man hat bei diesem Buch die ganze Zeit diesen Geruch von Freilichtmuseum in der Nase.“ Sagt Hauke. Ihn fasziniert an diesem Buch besonders wie glaubhaft und nahbar das Buch geschrieben ist.
»Das perfekte Grau« von Salih Jamal
„Der Schreibstil des Autors ist die perfekte Balance aus zart und deftig,“ erklärt mir Hauke, als er das Buch in den Händen hält. In einem Hotel treffen zufällig mehrere Personen aufeinander - sie alle eint, dass sie vor etwas Fliehen. Und so sind sie plötzlich gemeinsam auf der Flucht. „Es hat mich beim Lesen ein wenig an »Betty Blue« erinnert.“ Sagt er.
»Daheim« von Judith Hermann
In diesem Roman erzählt die Autorin die Geschichte einer Frau, die ihre Stadtwohnung hinter sich lässt und an die Küste zieht. In ihrem neuen Leben probiert sie sich aus, versucht es mit einer neuen Liebesbeziehung. Doch ist es ein Ort zum bleiben oder einer zum Weiterziehen?
»Räuber« von Eva Ladipo
Im Spannungsfeld zwischen Arm und Reich spielt dieses Buch. Die Familie eines jungen Bauarbeiters musste bereits mehrfach der Gentrifizierung weichen und muss immer weiter aus der Stadt herausziehen. Was dann passiert, das kann die Autorin am besten selbst Beschreiben. Auf Haukes YouTube-Kanal gibt sie einen Einblick in ihren Roman.
Bücher mit dem gewissen Thrill
»Krokodilwächter« von Kathrine Engberg
„Das ist schon fast ein Klassiker“ sagt Hauke. Wer aber Lust hat in eine neue Welt aus Thrillern einzusteigen, bei denen Nachschub direkt parat ist, ist hier genau richtig. Im Auftakt der in Kopenhagen spielenden Serie wird eine junge Frau ermordet aufgefunden. Auffällig sind markante Schnittverletzungen, die sich in einem gefundenen Manuskript ihrer Vermieterin wiederfinden. Doch die Aufklärung des Falles ist nicht so einfach, wie gedacht …
»Sterbekammer« von Romy Fölck
Der Krimi »Sterbekammer« spielt bei uns im Norden. Polizistin Frida Paulsen hat gerade erst damit begonnen in Itzehoe zu arbeiten, als der Besitzer einer alter Mühle tot aufgefunden wird. Im seinem Haus findet Frida eine Kammer, in der offensichtlich eine junge Frau festgehalten wurde. „Besonders gefallen hat mir bei dem Buch, dass es so realistisch geschrieben ist.“ Erklärt mir Hauke. Auch hier gibt es bereits die Fortsetzungen.
Eins für Alle
»Vom Libellen Flug - eine Geschichte über den Mut« von Matthias Hübener
Nachdem ihr Vater auf einer Bergwanderung verunglückt ist die fast 18-jährige Arianne plötzlich Vollwaise. Doch ihr Vater hinterlässt ihr ein ungewöhnliches Erbe: einen Umschlag mit einer Weltkarte und die Flügel von Libellen. Und so macht sich Arianne auf zu einer Reise, auf der sie die verschiedensten Menschen und Kulturen kennenlernt. »Ein wirklich schönes Buch sowohl für Jugendliche, als auch Erwachsene,“ sagt Hauke. „Man taucht beim Lesen wirklich in die einzelnen Kulturen ein und lernt sehr viel über diese.“
Lesestoff für die Schulferien
»Anpfiff für Dr. Brumm« von Daniel Napp
Aus Daniel Napps Serie »Dr. Brumm« gibt es inzwischen 9 Bücher. „Sie erinnern mich ein wenig an die alten Peterson und Findus Bücher“, erklärt mir Hauke und zieht, passend zur laufenden EM das Buch »Anpfiff für Dr. Brumm« aus dem Regal. Hier werden Dr. Brumm und seine Freunde vom örtlichen Bauern und dessen Neffen aus der Jugend-Otter-Nationalmannschaft herausgefordert und wollen allen zeigen, dass ihre „Gurkentruppe“ es drauf hat!
»Eine Wiese für alle« von Hans-Christian Schmidt und Andreas Német
Eine Herde Schafe lebt auf einer Weide und es geht ihnen gut. Sie haben genug zu fressen und sich keinerlei Sorgen machen. Doch plötzlich kommt ein fremdes Schaf zu ihnen, das in großer Not ist. Was tun? „Es wird ganz behutsam für Kinder das Thema Flucht und Vertreibung angesprochen.“ erklärt Hauke mir. Ein schönes Kinderbuch mit wichtiger Botschaft!
»Alea Aquarius - der Ruf des Wassers« von Tanya Stewner
Ich erinnere mich noch sehr gut an mein erstes Harry Potter Buch. Ich war plötzlich verschwunden in der Welt von Hogwarts. So ähnlich dürfte es Kindern und Jugendlichen gehen, die in die Welt von Alea Aquarius abtauchen. Im ersten Band erfährt Alea, dass sie einer der letzten Meermenschen ist und begibt sich auf eine Reise auf die Suche nach ihren Wurzeln.
Von Kindern für Kinder
Das Projekt »PoeDU«
Poesie machen meist Erwachsene. Doch weil Poesie auch etwas für Kinder ist, entstand im ersten Lockdown das Projekt PoeDU. Herausgekommen ist ein Buch voll mit Poesie von Kindern für Kinder. PoeDU ist aber noch mehr als das: das Projekt ist weiterhin Interaktiv. Wer mitmachen will, kann verschiedene Aufgaben absolvieren oder einfach das dazugehörige Kartenspiel spielen. So oder so: ein rundum spannendes Projekt!