Kaffeesatz – zu schade für die Tonne

MAI 2022
Kaffeesatz ist zu schade für die Biotonne – und das nicht, weil man daraus vermeintlich die Zukunft lesen kann. Kaffeesatz ist ein wertvolles Restprodukt, dass man sich für viele Dinge im Haushalt zu Nutze machen kann.

Bei uns startet kein Tag ohne Kaffee. Damit sind wir nicht alleine: Ganze 165 Liter Kaffee trinkt jede*r Deutsche im Durchschnitt pro Jahr. Das ergibt sehr viel Kaffeesatz. Anstatt diesen jeden Tag in die Biotonne zu werfen, könnte man das Kaffeepulver aus den Filtern oder Vollautomaten auch sammeln, um es im Haushalt zu nutzen. 

Vorbereitung:

Natürlich darf der Kaffeesatz nicht feucht sein, sonst bildet sich Schimmel, bevor er für den Haushalt nutzbar ist.

Das Trocknen geht ganz leicht: Einfach den Kaffeesatz auf ein Backblech geben und dann bei geringer Hitze im Backofen trocknen lassen. Alternativ kann man das Blech auch an einen warmen, trockenen Ort stellen – dabei verlängert sich die Trocknungszeit.

Wenn das Pulver getrocknet ist, kann man es in ein Glas umfüllen. Je nach Kaffeekonsum sollte die Prozedur an mehreren Tagen wiederholt werden, damit genug Pulver für den Einsatz im Haushalt zusammenkommt.
 

Die Einsatzmöglichkeiten

Kaffeesatz als Dünger

Da Kaffee auch nach dem Aufbrühen noch wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium und Phosphor enthält, eignet er sich ganz wunderbar als Dünger – sowohl für Balkon- als auch für Zimmerpflanzen. Wichtig dabei ist, dass man darauf achtet, dass nichts schimmelt, und das Pulver leicht in die Erde einarbeitet. 

Zimmerpflanzen sollten maximal zwei Mal im Jahr etwa zwei Teelöffel des Pulvers bekommen. Alternativ freuen sie sich auch ab und zu über kalten Kaffee (statt Wasser). Auf dem Balkon freuen sich besonders Pflanzen, die saure Böden lieben, über einen kleinen Kaffeesatz-Kick. Dazu zählen z. B. Hortensien oder Heidelbeeren.

Kaffee als Wespenschutz

Und wenn wir schon draußen sind: Im Sommer lieben wir es, draußen zu sitzen, Kuchen zu essen oder zu grillen. Doch sobald die Köstlichkeiten in Spiel kommen, kommen auch sie ins Spiel: die Wespen. 

Auch gegen die kleinen Plagegeister kann Kaffeesatz helfen. Dazu einfach etwas Pulver in ein feuerfestes Gefäß (z.B. einen leeren Aschenbecher) geben und entzünden. Der Kaffeesatz schwelt dann langsam vor sich hin und der aufsteigende Rauch hält die neugierigen Wespen fern.

Spiel, Satz, Spüli

Nach dem Grillen auf dem Balkon ist der Kaffeesatz beim Aufräumen und Putzen ein guter Helfer. Zusammen mit etwas Spülmittel wird er zum praktischen Scheuermittel, das mit wenig Aufwand Eingebranntes – z. B. vom Grillrost – entfernt. Hilft auch bei Pfannen, Glasvasen und auf dem Herd!

Kaffeesatz kann außerdem sehr gut Gerüche binden und neutralisieren. Das können wir nutzen: Etwa um die Hände nach dem Schneiden von Knoblauch und Zwiebeln von Gerüchen zu befreien. Das geht schon, wenn man die Hände mit etwas Kaffeesatz abreibt. Gerüche im Kühlschrank wiederum können neutralisiert werden, indem man eine kleine Schale mit Kaffeesatz hineinstellt.

Zum Schluss etwas Wellness

Genug gearbeitet – wie wäre es jetzt mit einem entspannenden Peeling? Kaffeesatz in Verbindung mit einem Öl (z. B. Kokos oder Olive) kann wahre Wunder auf der Haut bewirken. Regelmäßig angewendet entfernt es alte Hautschuppen und hinterlässt eine weiche Haut. Anwenden kann man es am Körper, aber auch im Gesicht. Bei Letzterem empfehlen wir aber, den eigenen Hauttypen zu bedenken: Bei fettiger Haut empfiehlt sich das ölhaltige Peeling eher nicht. Ebenso sollte man generell bei sehr empfindlicher oder allergischer Haut mit Peelings vorsichtig umgehen.

Die Anwendung empfiehlt sich in Dusche oder Badewanne, da es anschließend abgespült werden muss.