Die Finanzen im Blick – ein Haushaltsbuch führen

APRIL 2022
Um die eigenen Finanzen im Blick zu haben, ist es sinnvoll ein Haushaltsbuch zu führen. So kann man nicht nur Geldfresser enttarnen – es macht es auch leichter, sich Sparziele zu stecken und
diese am Ende auch einzuhalten.

Der Start eines neuen Jahres ist ein guter Zeitpunkt, um die eigenen Finanzen unter die Lupe zu nehmen – wie etwa durch das Führen eines Haushaltsbuches.

Das funktioniert am besten, indem man über mehrere Monate durchgehend alle Einnahmen und Ausgaben erfasst, die anfallen. So kann man verborgene Geldfresser enttarnen und weiß langfristig, wieviel Geld monatlich im Schnitt übrig bleibt. 

Das wiederum kann hilfreich sein, um sich einen generellen Überblick zu schaffen oder aber konkrete Sparziele zu definieren – z.B. für einen lang ersehnten Urlaub oder um einfach nur Rücklagen aufzubauen. Da Ausgaben in der Regel monatlich schwanken ist es sinnvoll eine solche Erfassung über mehrere Monate zu machen.

Das Plus

Als erstes fällt der Blick darauf, wieviel Geld im Monat konstant auf das Konto fließt. Dazu gehören alle Einkünfte, wie: 

  • Gehalt
  • Einnahmen aus selbständiger Arbeit
  • Arbeitslosengeld (1 oder 2)
  • Kindergeld
  • Zuschüsse, z.B. Wohngeld
  • Unterhaltszahlungen
  • sonstige Bezüge, wie z.B. Mieteinnahmen

Das Minus

Die Abgehenden Beiträge gliedern sich in zwei Gruppen: Die Fixkosten und die flexiblen Kosten.

Die Fixkosten sind alle Beträge, die in regelmäßigen Abständen (monatlich) vom Konto abgehen. Dazu zählen z.B.:

  • Miete
  • Nebenkosten
  • Zahlungen für Gas/Strom/Wasser
  • Kosten für Internet, TV und Telefon
  • Handyverträge
  • Abonnements (Netflix, Spotify, …)
  • Mitgliedschaften (Verein, Fitnessstudio)
  • Monatstickets
  • Versicherungen
  • Steuern
  • Rundfunkgebühren

Um herauszufinden, wie viel Geld monatlich für andere Ausgaben zur Verfügung steht, zieht man nun die Fixkosten von den monatlichen Einnahmen ab. So erhält man einen guten Überblick darüber, was einem monatlich für andere Ausgaben zur Verfügung steht.

Das Haushaltsbuch

Der Betrag, der nun übrig bleibt ist der, der für alle übrigen Ausgaben im Monat bleibt. Zu diesen zählen allen voran Einkäufe für den täglichen Bedarf, wie Nahrungsmittel und Drogerieprodukte. Aber auch andere Dinge, wie Tickets für Ausflüge oder der Kaffee unterwegs können hiervon bezahlt werden.

Wie möchte man seine Finanzen nun im Blick behalten? Analog auf Papier geschrieben oder lieber digital? 

Für ein analoges Haushaltsbuch kann man entweder einen Vordruck verwenden oder sich selbst eine Seite in einem Notizbuch gestalten. Diese sollte neben einer Auflistung der Fixkosten eine Aufteilung für verschiedene Arten von Ausgaben haben.
Man kann dabei farblich oder tabellarisch arbeiten. Folgende Bereiche sollten auf jeden Fall aufgeführt werden:

  • Lebensmittel
  • Drogerie
  • Kleidung
  • Freizeit
  • Essen bestellen/Restaurantbesuch
  • Tanken
  • Sonstiges

Will man einen bestimmen Ausgaben-Bereich, wie zum Beispiel Kleidung, besonders im Blick behalten, lohnt es sich für sie eine eigene Kategorie anzulegen.
Beim digitalen Haushaltsbuch wird’s schon etwas komplexer – aber auch praktischer. Viele der digitalen Möglichkeiten kann man immer dabei haben. So lassen sich der Kaffee unterwegs oder der sonntägliche Brötchen-Einkauf einfach und bequem eintragen ohne das man sich die Ausgaben bis daheim merken muss.

Optionen für das digitale Haushaltsbuch sind:

  • ein selbst angelegtes Excel-Dokument (für Paare oder Familien eignet sich auch ein Google.doc für gemeinsamen Zugriff)
  • App (z.B. Money Manager)
  • PC-Programm

Während man sich ein Excel-Dokument zunächst einmal angelegen oder sich in eine Vorlage einarbeiten muss, bieten Programme oder Apps den Vorteil, dass alle Eingaben in der Regel optisch anschaulich aufbereitet werden (z.B. als praktisches Torten-Diagramm). Nachteil an kostenfreien Angeboten ist jedoch, dass sie viel Werbung enthalten und bestimmte Funktionen nur durch zusätzliche In-App-Käufe möglich sind.

Kassensturz 

Egal für welche Art des Haushaltsbuches man sich entscheidet – am Ende des Monats sieht man, wie viel Geld übrig geblieben ist. Und noch viel wichtiger: Man kann sehen, welche Bereiche besonders kostenintensiv sind und wo sich Sparpotential befindet.

Der Klassiker ist hier der morgendliche „Coffee to go“ vom Bäcker. Jeweils nur wenige Euro – aber am Ende des Monats läppern sich die Beträge zusammen. Ein Punkt, den man einfach durch einen eigenen Thermobecher mit Kaffee von Zuhause ersetzen kann. Aber auch wenn man am Ende der erfassten Monate feststellt, dass man nichts von dem Ausgegebenen einsparen kann oder möchte: Die eigenen Finanzen im Blick zu haben, lohnt sich so oder so.