Putzmittel, Hausmittel, Backzutat – Natron als Multitalent
FEBRUAR 2022
Backtriebmittel, Putzhelfer und sogar Helfer bei Sodbrennen – Natron ist ein wahrer Alleskönner im Haushalt. Bereits in der Antike spielte Natron eine Rolle bei der Einbalsamierung von Mumien. Es ist bei Weitem nicht nur für eine Sache gut – sondern für nahezu unzählig viele. Hier alle Verwendungsmöglichkeiten aufzuzählen, würde vermutlich den Rahmen sprengen. Daher schauen wir uns heute an, wofür Natron Zuhause zum Einsatz kommen kann.
Was ist Natron eigentlich?
Zunächst wollen wir klären, was Natron eigentlich ist. Natrium – auch bekannt als Natriumhydrogencarbonat und nicht zu verwechseln mit Natriumcarbonat (Soda) – ist ein Natriumsalz aus der Familie der Kohlensäure. Es gibt natürliche Vorkommen des Minerals, das unter anderem ein Beiprodukt der Erdölförderung ist. Es kann aber auch chemisch hergestellt werden.
Heute ist Natron in der Regel unter den Bezeichnungen Speisesoda, Backsoda, Backnatron oder Speisenatron bekannt und kann im Haushalt vielfältig eingesetzt
werden.
Beim Kochen & Backen
Den meisten wird Natron als Bestandteil von Backpulver geläufig sein. Backpulver funktioniert nämlich im Grunde so: Man hat eine CO2-Quelle – in diesem Fall das
Natrium – und eine Säure. Kommt Feuchtigkeit ins Spiel, reagieren beide Komponenten miteinander und es entsteht CO2, welches den Teig luftig locker macht.
Man kann Natron auch allein im Teig als Backtriebmittel nutzen, und zwar dann, wenn der Teig eine saure Komponente enthält – zum Beispiel Joghurt oder Buttermilch.
Beim Putzen
Hach, da gibt’s so viele Einsatzmöglichkeiten. Es ist zum Beispiel eine gute Scheuermilch, die ganz ohne Mikroplastik auskommt. Dazu einfach Natron mit Wasser vermischen, sodass eine Paste entsteht und los geht’s!
Mit der gleichen Mischung kann man auch ganz hervorragend Fugen reinigen. Hilft das nicht ausreichend, kann man noch einen Schuss Essig oder Zitronensäure dazugeben und zack, ist der Schmutz aus den Fugen passé. Gibt man nämlich eine Säure zu Natron hinzu, schäumt das Gemisch auf. Perfekt, um tiefsitzende Verschmutzungen zu lösen.
Auch zur Reinigung von Abflüssen ist ein Gemisch aus Essig und Natron perfekt. Einfach Natron in den Abfluss geben und etwas Essig hinterher. Das Gemisch schäumt auf und löst leichte Verstopfungen. Beide Komponenten neutralisieren zudem unangenehme Gerüche.
Und wo wir schon bei Neutralisierungen von Gerüchen sind: Als Polster- und Teppichreiniger und zum entfernen von unangenehmen Gerüchen aus Schuhen ist
Natron sehr gut geeignet. Einfach Natron aufstreuen, etwas verreiben und einwirken lassen. Danach absaugen und fertig!
Stark verschmutzte Wäsche kann man gut mit einer Paste aus Natron vorbehandeln und ein Teelöffel Natron in der Waschmaschine ist nicht nur ein gutes Fleckenmittel, sondern auch ein Wasserenthärter.
Als Allzweckreiniger
Für einen einfachen Allzweck-Reiniger mit Natron benötigt man zusätzlich lediglich Kernseife, Wasser und ätherisches Öl:
Drei Teelöffel geriebene Kernseife werden mit 750 Millilitern Wasser aufgekocht. Anschließend abkühlen lassen und mit 3 TL Natron und etwas ätherischem Öl in eine leere Sprühflasche geben.
Als Hausmittel
Natron hilft zum Beispiel gegen Sodbrennen und bei Halsschmerzen. Eines der gängigsten Mittel gegen Sodbrennen, das Bullrich Salz, besteht beispielsweise ausschließlich aus Natron. Man kann also auch einfach einen Teelöffel Natron in einem halben Wasserglas auflösen und trinken, um die Beschwerden zu lindern (Vorsicht: Lecker ist das nicht). Tritt Sodbrennen regelmäßig auf, sollte aber natürlich ein Arzt aufgesucht werden.
Bei Hals- und Rachenschmerzen kann Gurgeln mit einer Natronlösung helfen. Gerade jetzt im Winter wacht man ja mal mit einem kratzigen Hals auf. Je nach Beschwerden prophylaktisch einmal morgens oder bis zu dreimal täglich mit der Lösung gurgeln.
Weitere Artikel
